Donnerstag, 19. Juni 2014

[Rezension] The Spectacular Now

Sutter Keely. He’s the guy you want at your party. He’ll get everyone dancing. He’ ll get everyone in your parents’ pool. Okay, so he’s not exactly a shining academic star. He has no plans for college and will probably end up folding men’s shirts for a living. But there are plenty of ladies in town, and with the help of Dean Martin and Seagram’s V.O., life’s pretty fabuloso, actually.
Until the morning he wakes up on a random front lawn, and he meets Aimee. Aimee’s clueless. Aimee is a social disaster. Aimee needs help, and it’s up to the Sutterman to show Aimee a splendiferous time and then let her go forth and prosper. But Aimee’s not like other girls, and before long he’s in way over his head. For the first time in his life, he has the power to make a difference in someone else’s life - or ruin it forever. (Quelle: Goodreads)
 
Meine Meinung

Das Buch ist allein deswegen schon toll, weil es bei mir so viele Gedanken und Gefühle hinterlassen hat, dass ich sie im ersten Moment gar nicht alle zu fassen bekommen habe. Dementsprechend hieß es erst einmal alles sacken zu lassen, bevor ich diese Rezension schreiben konnte. Ich mochte es und trotzdem komme ich nicht umhin zu sagen, dass es auf seine Art anders ist, ohne genau feststellen zu können worin diese Andersheit besteht.
Vielleicht liegt es einfach am Protagonisten. „The Spectacular Now“ wird aus der Perspektive des 18jährigen Sutter Keely erzählt. Er kennt und versteht sich mit jedem, hat ein gutes Herz und lebt für den Moment. Ich würde mal behaupten, so oberflächlich betrachtet, ist er der lustige immer zu Scherzen aufgelegte Typ, den jeder von uns Lesern aus seiner Schulzeit kennt.

Doch mit voranschreitender Handlung lernt man, dass noch viel mehr hinter dem fröhlichen Sutter steckt. Er ist sehr vielschichtig, hat einige Probleme, die er lieber ignoriert und ist im Prinzip niemand den man beneidet. Aber seine universelle Lösung für Probleme ist seine ausgelassene Fassade/ Art und leider auch Alkohol. Vermutlich könnten junge Leser diese Art der Problemlösung falsch verstehen, denn der Autor macht meiner Meinung vor allem erst zum Ende hin ein Statement bzgl. Sutters Verhalten. Ich denke das ist nicht für jeden verständlich und daher meine Vermutung, dass Teenager die Geschichte als Alkohol verharmlosend verstehen könnten. Dem ist aber nicht so - nur um das nochmal festzuhalten!;)

Wie man merkt, könnte ich eine ausgiebige Charakterstudie über Sutter schreiben, aber ich finde darin liegt der Trumpf dieser Geschichte und jeder sollte selber durchs Lesen die Figuren kennenlernen.
Auch nicht ganz unwichtig in der Geschichte ist Aimee. Auch sie wird recht gut charakterisiert und bereichert die Geschichte. Allerdings war sie nicht so ganz mein „Fall“. Im Gegensatz zu Sutter ist sie ruhig, zurückhaltend und naiv. Und vor allem ihre Naivität ging mir teilweise doch auf die Nerven.

Die Geschichte handelt vom Ende der Schulzeit, wenn man merkt, dass man sich auf einen Wendepunkt im Leben zu bewegt und wichtige Entscheidungen zu treffen hat. Ich habe dabei viele Gedanken und Gefühle von damals wiedererkannt, die mich zum Teil auch heute noch begleiten. Neben den ganzen Partys erlebt man mit Sutter und Aimee auch ernsthafte Situationen mit.
Das Ende ist etwas speziell und ich denke nicht für jeden etwas. Ich war mir nach dem Beenden auch sehr unschlüssig, was ich davon halten soll. Im Endeffekt sehe ich es sogar als Pluspunkt, dass jeder die Freiheit zur Eigeninterpretation hat.
Das Englisch  würde ich zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen einordnen.

Fazit
Diese Geschichte hat Lebensfreude und Tragödien gleichermaßen zu bieten. Am Anfang denkt man noch, dass es sich um ein oberflächliches Buch handelt, in dem es nur um´s Party machen und betrunken werden geht. Im Hier und Jetzt leben - das ist schließlich Sutters Spezialgebiet. Doch dahinter stecken Themen wie Beziehungen, die einen verändern, ungelöste Probleme aus der Vergangenheit, die einen nicht loslassen und Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Empfehlenswert, wenn man etwas Ernsteres lesen möchte.


4 von 5 Sternen

"The Spectacular Now" von Tim Tharp
Paperback
Ember (Verlag)
Seiten: 294
Preis: 6,50 Euro 

Erscheint am 21. Juli 2014 auch auf Deutsch:
"Perfekt ist jetzt" 
Hardcover
Mangellan Verlag
Seiten: 336
Preis: 16,95 Euro

3 Kommentare:

  1. Hab das Buch gerade eben erst beendet. Ich kann alles, was du da geschrieben hast, sehr gut nachvollziehen. Obwohl ich mit Aimee etwas besser klar gekommen bin, finde ich ihre Rolle doch... naja, suboptimal (gerade was das Thema Alkohol anbelangt).
    Und das Ende, ja, das war für mich schon ein gewaltiger Rückschritt. Auf der einen Seite seine Angst, wie sein Vater zu werden, und dann so etwas?

    Wie interpretierst du das denn im Nachhinein?
    Liebe Grüße :)

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    1. Mir fiel im Nachhinein noch so viel ein, aber man sollte seine Leser ja auch nicht überstrapazieren;D
      Absolut! Das Thema Aimee und Alkohol hab ich unter Naivität verbucht;) Bei ihren Abstürzen habe ich mich teilsweise echt fremdgeschämt.
      Ich hab ürbrigens gestern die Verfilmung gesehen und kann sie sehr empfehlen! Werde aber auch nochmal einen Vergleichs-Post schreiben. Das Ende ist dort auf jeden Fall etwas anders gestaltet worden.

      Achtung [Spoiler]!
      Aber zu deiner Frage.
      Also mein erster Gedanke war, nun ist er tot. Was soll man auch denken, wenn er wieder sturzbesoffen ist, zu allem Goodbye sagt, sich in sein eigenes "spectacular now" zurück zieht und dann endet das Buch so plötzlich. Oder? Und ich hab mich geärgert über Sutter. Da hatte er schon die Möglichkeit mit und durch Aimee zu lernen und erkennt (meiner Meinung nach) auch bereits, dass es gilt nicht so wie sein Vater zu werden bzw. das er gerade wegen seiner Angst auf dem direkten Weg dazu ist eben doch so zu werden und verbockt es auf ganzer Linie. Beim Film kann man diesen Prozess der Erkenntnis eindeutiger sehen und am Schluss sagt er so schöne Worte, dass bei mir die Tränen liefen. Aber habe ich das auch falsch verstanden. Wie ist das bei dir?

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!:)

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    2. Achtung wieder [Spoiler]! ;)

      Ich hab mir jetzt noch ein paar Sachen im Internet durchgelesen und dabei ist mir folgendes ein/aufgefallen.
      Cassidy bittet ihn doch am Anfang irgendwann darum ein einziges Mal jemand anderen und dessen Gefühle über sich selbst zu stellen. Und am Ende tut er das ja in gewisser Weise. Aimee ist im wichtig genug, dass er sie gehen lässt, weil er weiß, dass es das Beste für sie ist. Darüber hinaus ist er aber aus irgendeinen Grund nicht in der Lage sich selbst zu retten und einen anderen Weg einzuschlagen. D.h. mein erster Gedanke, dass er tot ist, war höchstwahrscheinlich zu übertrieben. Er ist "nur" schlicht und ergreifend in sein gewohntes Muster gefallen und entscheidet sich bewusst für sich und den Moment zu leben.
      So ich hoffe ich hab dich jetzt nicht zu stark vollgeschwafelt;D

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